Als mittelgrosser Lastensegler Baujahr 1966, habe ich schon einige Jährchen auf dem Buckel. Nach Abschluss der mittleren Reife habe ich eine Lehre zum Technischer Zeichner absolviert. Anschliessend, nach der Erlangung des Fachabiturs, folgte das Studium des Maschinenbaus an der Uni GH Siegen. Nach einigen Jahren Tätigkeit als Konstrukteur habe ich mein damaliges Hobby zum Beruf gemacht und bin in das IT-Fach bei einem mittelständischen Automobilzulieferer gewechselt. Meine erste Aufgabe bestand in der Einführung eines 3D-CAD Systems. Mittlerweile arbeite ich über10 Jahre bei dieser Firma, wobei die IT nicht mehr unbedingt zu meinen Hobbies zählt. Da gibt es ja wohl eindeutig was schöneres ...
Flieger Biographie
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- Veröffentlicht am 28. August 2008
- Geschrieben von Jens Ising
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Begonnen hat meine Leidenschaft für die Fliegerei so um 1970 herum, als ich 4 Jahre alt war. Ganz in unserer Nähe befindet sich ein Segelflugplatz und mein Vater, dessen Chef in dem Verein aktiv war, nahm mich des öfteren mit dorthin zum zuschauen und gelegentlich auch zum mitfliegen. Seitdem muß ich zwangsläufig in den Himmel schauen, wenn es von dort brummt oder pfeift.
Ich kann mich noch heute daran erinnern, als mein Vater mir damals, von einer Dienstreise wiederkommend, ein Freiflugmodell als Souvenier mitbrachte. Es war ein Passat von Graupner. Ich war stolz wie Oskar und fieberte dem Erstflug entgegen. Samstags Nachmittags, bevor es in die Badewanne ging, saßen wir am Küchentisch und Paps baute das Modell zusammen. Den Geruch von UHU Hart habe ich noch heute in der Nase, obwohl ich es schon seit Jahren nicht mehr verwende sondern lieber mit Weissleim arbeite. An den Erstflug und das eigenwillige Flugbild des Passat kann ich mich noch erinnern, was aus dem Modell geworden ist, weiß ich nicht mehr.
Nach einer Cessna mit Gummimotor und einem Sonny bekam ich einen Dandy geschenkt. Mein Vater baute ihn nur halb fertig, dann blieb das Modell lange Zeit auf meinem Kleiderschrank liegen. Irgendwann, als mein Vater mal wieder auf Dienstreise war, versuchte ich mich selbst an der Fertigstellung. Das Ergebnis muß furchterregend gewesen sein. Ich kann mich nur dunkel daran erinnern, das ich ihn ein paar mal geworfen habe, danach ist er mit Sicherheit in der Mülltonne verschwunden.
Zu dieser Zeit wurde ich Mitglied der Modellfluggruppe des ortsansässigen Segelflugvereins. Dort baute ich unter Anleitung ein Freiflugmodell namens Juby und einen Airfish. Mit meinem ganzen Ersparten und jede Menge Sponsoring konnte ich mir meine erste Fernsteuerung kaufen, eine Simprop SSM Contest. Die ersten Flugversuche mit dem Airfish waren nicht so berauschend. Ein Jahr später, ich muß so 11 oder 12 Jahre alt gewesen sein, bekam ich zu Weihnachten eine ASW17 von Carrera geschenkt. Dieses Modell habe ich geliebt und damit habe ich richtig fliegen gelernt. Die ASW und die SSM habe ich heute noch. Die Anlage funktioniert noch einwandfrei.
Mit 13 Jahren wechselte ich zur Grossfliegerei. Da man erst mit 14 Jahren die Ausbildung beginnen durfte, habe ich erst mal ein halbes Jahr Flugzeuge geschoben. Die Highlights waren sicherlich der erste Alleinflug auf einer Ka7 und die 5 Stunden auf einer Ka8. Man was tat mir der Hintern weh. Mit 18 oder 19 Jahren habe ich die Fliegerei aufgegeben und mich erst einmal anderen Hobbies wie Tennis und Reiten verschrieben.
Zu Beginn des Studiums jedoch mußte ich unbedingt wieder mit dem Modellflug anfangen. Das erste Jahr habe ich mich mit meiner damals schon betagten ASW17 und der SSM über Wasser gehalten. Irgendwann landete ich dann beim F3B. Der SMC Siegen stellte damals eine grosse Mannschaft und wir fuhren auf zahlreiche Wettbewerbe. Während des Studiums hatte man ja noch ausreichend Zeit dafür. Höhepunkt für mich war hier sicherlich das Jahr 1997, als ich im B-Kader mitfliegen durfte und wir im Rahmen der Eurotour an den Wettbewerben in Sienna und Luzern teilnahmen.
Im gleichen Jahr lernte ich meine Frau kennen, wir heirateten und bekamen das erste Kind. Die Modellflugaktivitäten ließen dementsprechend erst mal nach. Ein neuer Arbeitgeber, der Bau eines Hauses und ein Job mit steigender Verantwortung trugen ihr übriges dazu bei. Vor ca. 4 Jahren etwa, als die größten Baustellen abgeschlossen waren, habe ich mich wieder mehr meiner Leidenschaft gewidmet und mich fast gänzlich auf die Grosssegler konzentriert. Das ist für mich sowieso die schönste Art der Fliegerei. Schon als Kind habe ich immer von riesigen Seglern geträumt und meine Konstruktionen auf alten Tapetenrollen verewigt.
2004 ging dann der Traum von einem 'richtigen' Grosssegler mit dem Kauf eines Bruckmann-Salto's in Erfüllung ( Danke Corinna ). Seit dem Erstflug Pfingsten 2006 fliege ich fast ausschliesslich mit diesem Modell. Neue, noch kühnere Projekte sammeln sich seither in meinem Kopf. Ich hoffe, das deren Erfüllung nicht so lange auf sich warten lassen wie der Wunsch nach einem Grosssegler.